DIHK-Konjunkturumfrage Jahresbeginn 2020

Strukturelle Herausforderungen bremsen Konjunktur

DIHK stellt aktuelle Umfrageergebnisse vor

Das Konjunkturbild zeigt sich weiterhin mit Herausforderungen für die Unternehmen. Während die Binnenwirtschaft weitergehend stabile Geschäfte erwartet, bleibt das außenwirtschaftliche Umfeld angespannt. Immer deutlicher treten strukturelle Herausforderungen in der Industrie hervor. Unverändert gut schätzen die Unternehmen in der neuesten DIHK-Konjunkturbefragung ihre Geschäftslage ein. Die Geschäftserwartungen hingegen steigen wieder etwas an, nachdem sie im Herbst 2019 deutlich in den negativen Bereich abgerutscht waren. Entwarnung bedeutet dies für die deutsche Wirtschaft jedoch nicht. Noch immer gibt es mehr Unternehmen, die von schlechteren als von besseren Geschäften ausgehen.

Die Exporterwartungen der deutschen Industrie steigen zum ersten Mal seit 2018 wieder an, bleiben jedoch kraftlos und liegen weiterhin sehr deutlich unter dem Schnitt der letzten Jahre. Viele Betriebe haben auf die zahlreichen internationalen Handelskonflikte reagiert und ihre Lieferketten umgestellt. Befürchtungen zu Jahresende, dass der Außenhandel in der Breite einbricht, haben sich zum Glück nicht bewahrheitet. Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung des Auslandsgeschäfts bleibt jedoch hoch: Fast jedes zweite exportierende Industrieunternehmen sieht die Auslandsnachfrage weiterhin als Risiko für die eigenen Geschäfte.

Die Investitionsabsichten der Unternehmen verbessern sich leicht, allerdings mit schwacher Dynamik. Während die Dienstleister ihr Engagement vom Herbst unverändert fortsetzen wollen, planen der Bau und der Handel mit leicht verbesserten Investitionsvorhaben. Von sehr niedrigem Niveau aus erhöhen zwar die Industrieunternehmen ihre Investitionspläne am deutlichsten – bleiben aber im Vergleich der Wirtschaftszweige Schlusslicht. Vor allem die größeren und mittelständischen Unternehmen planen mit soliden Investitionsbudgets. Verstärkt wollen die Unternehmen in Produktinnovationen und Umweltschutz investieren; auf unverändert hohem Niveau bleiben die Ersatzinvestitionen.

Nach einem Einbruch zu Jahresende stabilisieren sich die Beschäftigungsabsichten der Unternehmen. Angesichts der außenwirtschaftlichen und auch strukturellen Herausforderungen lassen die Unternehmen aber derzeit Vorsicht walten. Vor allem Industriezweige wie der Kraftfahrzeugbau, der Werkzeugmaschinenbau und Hersteller elektronischer Ausrüstungen müssen wahrscheinlich Beschäftigung abbauen. Fachkräfteengpässe bleiben trotz Konjunkturschwäche eine große Herausforderung für die deutschen Unternehmen. Weiterhin hat fast jeder zweite Betrieb Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen.

Die aktuelle Umfrage steht unten zum kostenlosen Download bereit:

Seiten: 45 Seiten | Dateigröße: 1.7 MB

Herunterladen